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Mobile Datendienste bieten europäischen Mobilfunknetzbetreibern die Chance zur Umsatzstabilisierung ab 2010

<p>Der Report “Mobile Internet: blessing or curse?” erwartet, dass hohe Umsatzsteigerungsraten mit mobilen Datendiensten aufgrund einer hohen Nachfrage nach Smartphones und nach mobilen Breitbanddiensten Verluste mit Sprachumsätzen gerade mal ausgleichen können</p>

 

  • Kernergebnisse:
    • Die Nachfrage nach Smartphones , mobilem Internet und nach mobilen Breitbandzugangsdiensten nimmt immer mehr zu. Dies bietet europäischen Mobilfunknetzbetreibern die Chance, ab Ende 2010 ihre Umsätze entgegen dem Trend schrumpfender Sprachumsätze zu stabilisieren
    • Mobilfunkbetreiber müssen ein ausgewogeneres Portfolio an Smartphones anbieten, um schnellstmöglich unabhäniger von Application-Plattformen wie Apples AppStore zu werden
    • Der Datenverkehr in europäischen Mobilfunknetzen wird BIS 2015 explosionsartig (Faktor 32) zunehmen – dennoch können Netzausbauinvestitionen unter Kontrolle gehalten werden, indem zunächst in HSPA+ statt in LTE investiert wird, indem Netzkooperationsmöglichkeiten verstärkt genutzt werden und indem mobiler Datenverkehr auf Festnetzinfrastruktur abgeleitet wird

Die Mobilfunkbranche steht derzeit vor zwei wesentlichen Herausforderungen: Die Sprachumsätze schrumpfen rapide, nicht zuletzt verschärft durch die Wirtschaftskrise – gleichzeitig erfordert das explosionsartige Wachstum mobiler Datendienste potenziell hohe zusätzliche Netzausbauinvestitionen. Der neue Report „Mobiles Internet: Blessing or Curse?“ ist die neunte Ausgabe der jährlich gemeinsam  von Arthur D. Little und Exane BNP Paribas durchgeführten, europaweiten Studie zum Telekommunikationsmarkt. Sie untersucht, ob und zu welchen Bedingungen mobile Datendienste zu einer Stabilisierung der Umsätze der europäischen Mobilfunkbranche führen können. Ein weiteres Fokusthema ist, wie sich Netzbetreiber gegenüber Application Plattformen und Smartphone-Lieferanten positionieren sollten, um von der zunehmenden Nachfrage nach mobilen Datendiensten bestmöglich profitieren zu können. Die Studie basiert auf Interviews mit 87 Executives aus dem Telekommunikation/ Medien/ Technologie-Sektor in 12 Ländern und beinhaltet umfangreiche detaillierte Hintergrundanalysen. Eine der Hauptschlussfolgerungen ist, dass mobile Datendienste ab Ende 2010 zur Umsatzstabilisierung europäischer Mobilfunknetzbetreiber führen dürften. Haupttreiber für diese erfreuliche Entwicklung ist die starke Zunahme bei Smartphones – bis 2015 werden 60% aller verkauften Handys Smartphones sein. Die sehr hohen Subventionen für Smartphones üben aber hohen Druck auf die Margen der Mobilfunknetzbetreiber aus. Ein weiterer Treiber ist die stark zunehmende Nachfrage nach mobilen Breitbandzugangsdiensten via USB-Sticks und Datenkarten. Die Studie projiziert, dass Smartphones und Breitbanddienste zu einer Explosion des mobilen Datenverkehrs führen werden. Netzbetreiber müssen allerdings nicht sofort umfänglich in die neue LTE Technologie investieren – Upgrades mit HSPA+ und andere Maßnahmen reichen aus, um den zusätzlichen Investitionsbedarf (Capex) zu limitieren. Umsätze mit mobilen Datendiensten können rückläufige Sprachumsätze kompensieren Im Jahr 2009 reichte das Umsatzwachstum mit mobilen Datendiensten erstmals nicht mehr aus, um Rückgänge mit mobilen Sprachdiensten kompensieren zu können, in Folge gingen europaweit die Umsätze in der Mobilfunkindustrie um 2 Prozent zurück. 80% der Befragten Telekommanager erwarten auch zukünftig rückläufige Sprachumsätze, u.a. durch weitere Reduzierung der Zusammenschaltungs-entgelte durch die Regulierungsbehörden. Klaus von den Hoff, Director bei Arthur D. Little und weltweiter Leiter der Telekommunikations-Practice: "Der Umsatzzuwachs mit mobilen Datendiensten beschleunigt sich jedoch massiv. Wir erwarten einen Anstieg um 25% pro Jahr, so dass der Datenumsatz pro Einwohner von heute 1 Euro auf 4,5 Euro bis 2015 ansteigen dürfte. Das gegenwärtige Wachstum von Smartphones und von Breitbanddiensten in Europa bietet damit die Chance, diese Rückgänge kompensieren zu können." Angebot weiterer Smartphone-Marken zwingend, um Margendruck zu lindern Mobilfunkbetreiber wenden auch weiterhin hohe Subventionen für Smartphones auf und sollten Smartphones daher nur in Verbindung mit Verträgen für Datentarife vermarkten. Um die Höhe der Subventionen reduzieren zu können, sollten Mobilfunkbetreiber ein deutlich umfangreicheres Portfolio an Smartphones anbieten. Sie sollten nicht nur das iPhone, sondern verstärkt z.B. auch Android-basierte Smartphones anbieten. Damit könnten die durchschnittlichen Einkaufspreise für Smartphones sowie die Höhe der notwendigen Subventionen reduziert werden. Application Stores sind notwendig für Wachstum mobiler Datendienste – aber als Umsatzquelle für Mobilfunkbetreiber ungeeignet Smartphone Nutzer greifen immer mehr auf mobile Applikationen zurück, die sie von führenden Appstores wie z.B. Apples AppStore herunterladen. Allerdings sind die meisten der heruntergeladenen Anwendungen gratis. Die Studie erwartet daher, dass Applications für Mobilfunkanbieter nur rund vier Mrd. Euro Umsatz in 2012 generieren werden – dies entspricht lediglich drei Prozent der Einnahmen der Betreiber. Mobilfunker sollten daher verstärkt als "enabler" mobiler Application-Plattformen auftreten. So unterstützen sie die Entwicklung von Anwendungen und reduzieren gleichzeitig ihre Abhängigkeit von Apples AppStore. Ferner minimieren sie so notwendige Investitionen in eigenständige Entwicklungen von ApplicationStores. Jürgen Morath, Director und Experte für Content & Medien bei Arthur D. Little kommentiert: "Mobilfunknetzbetreiber sind der Gefahr ausgesetzt, dass Anwendungsanbieter sie zunehmend auf die Rolle eines reinen Netzbetreibers reduzieren. Um dieser Gefahr zu entgehen, entwickeln sie eigene Appstores, in denen sie exklusiv eigene Inhalte anbieten und Partnerschaften eingehen können." Mobiles Breitband: Komplementär zu Festnetzbreitbanddiensten Nur in wenigen Märkten wie z.B. in Österreich, Schweden und Portugal werden mobile Breitbandzugangsdienste als Ersatz für Festnetzbreitbanddienste via ADSL oder Kabel genutzt. In den meisten anderen europäischen Ländern werden Breitbandzugangsdienste, mittels USB-Sticks oder Datenkarten, als zusätzlicher Weg für den Zugang zum Internet genutzt. Christian Niegel, Principal in Arthur D. Littles Telekommunikations-Practice: “Mobilfunknetzbetreiber bieten zunehmend Subventionen für Notebooks an als Anreiz für den Abschluss eines Vertrages für mobile Breitbandzugangsdienste. Damit wird versucht, den Festnetzbreitbandzugang am heimischen PC zu ersetzen. Wir gehen davon aus, dass die aktuelle hohe Subventionspraxis auf Dauer nicht haltbar sein wird, da Subventionen aktuell z.T. bis zu 40% des gesamten Kundenwertes ausmachen.Zusätzlicher Investitionsbedarf in Netze kann dennoch limitiert werden Die Studie erwartet, dass der Datenverkehr in ihren Netzen bis 2015 sich um einen Faktor 32 vervielfacht, so dass die Netzkapazitäten im Prinzip erweitert werden müssen. Mobilfunkanbieter haben jedoch eine Reihe an Möglichkeiten, um das Ausmaß der notwendigen Netzausbauinvestitionen limitieren zu können:

  • Sie können zunächst in Network-upgrades mit neuen HSPA+ Versionen statt mit LTE investieren,
  • Sie können verstärkt auf Lösungen setzen, mobilen Datenverkehr über WiFi, ggf. auch über Femto-Cell Technologien in das Festnetz umzuleiten, und
  • Sie können deutlich intensiver als bisher Netzausbaukooperationen eingehen

Im Fazit dürfte die Quote Investitionen/Umsatz daher im europäischen Durchschnitt maximal von 10% auf 12% ansteigen – in Deutschland temporär etwas mehr aufgrund der anstehenden Ausbauinvestitionen für 800 MHz und 2.6 GHz Netze. Sonderkonjunktur durch die Vergabe der 'Digitalen Dividende' in Deutschland Die Gewinner der am 12. April gestarteten Auktion zur Vergabe von 800 MHz, 1.8, 2.0 und 2.6 GHz Frequenzen werden hunderte Millionen Euro in den Ausbau entsprechender Netze investieren. Diese Netze werden primär genutzt werden, um mobile Datendienste zu vermarkten. Die von der Studie europaweit erwartete Steigerung des Umsatzes mit mobilen Datendiensten dürfte daher in Deutschland besonders hoch ausfallen. Es wird zu einer "Sonderkonjunktur" von mobilen Internet- und Breitbandzugangsdiensten in Deutschland kommen. Die 800 MHz Netze werden zunächst für eine Abdeckung ländlicher Gebiete ohne jede Breitbandinfrastruktur und dann für eine großflächige Abdeckung von städtischen Gebieten und zur Verbesserung des Empfangs innerhalb von Gebäuden genutzt werden. 2.6 GHz Netze werden hingegen primär in den Städten ausgebaut werden, um mobile Breitbanddienste mit sehr hohen Downloadgeschwindigkeiten anbieten zu können. Arthur D. Little erwartet daher, dass neue Unternehmen und Unternehmenszusammenschlüsse entstehen werden, die Dienste direkt oder im Wholesale-Modell vertreiben. „Die hohe Nachfrage nach mobilen Datendiensten hat insbesondere in Deutschland das Potenzial, den Rückgang der Sprachumsätze zu kompensieren. Die aktuell laufende Mobilfunkauktion bietet den Mobilfunkanbietern eine einmalige Chance, von dieser Nachfrage ganz besonders zu profitieren und Deutschland zu einem der führenden Märkte für mobile Datenanwendungen in Europa zu entwickeln“, erklärt Klaus von den Hoff, weltweiter Leiter von Arthur D. Littles Geschäftsbereich Telecommunications, Information, Media and Electronics (TIME).

 

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Mobile Datendienste bieten europäischen Mobilfunknetzbetreibern die Chance zur Umsatzstabilisierung ab 2010

<p>Der Report “Mobile Internet: blessing or curse?” erwartet, dass hohe Umsatzsteigerungsraten mit mobilen Datendiensten aufgrund einer hohen Nachfrage nach Smartphones und nach mobilen Breitbanddiensten Verluste mit Sprachumsätzen gerade mal ausgleichen können</p>

 

  • Kernergebnisse:
    • Die Nachfrage nach Smartphones , mobilem Internet und nach mobilen Breitbandzugangsdiensten nimmt immer mehr zu. Dies bietet europäischen Mobilfunknetzbetreibern die Chance, ab Ende 2010 ihre Umsätze entgegen dem Trend schrumpfender Sprachumsätze zu stabilisieren
    • Mobilfunkbetreiber müssen ein ausgewogeneres Portfolio an Smartphones anbieten, um schnellstmöglich unabhäniger von Application-Plattformen wie Apples AppStore zu werden
    • Der Datenverkehr in europäischen Mobilfunknetzen wird BIS 2015 explosionsartig (Faktor 32) zunehmen – dennoch können Netzausbauinvestitionen unter Kontrolle gehalten werden, indem zunächst in HSPA+ statt in LTE investiert wird, indem Netzkooperationsmöglichkeiten verstärkt genutzt werden und indem mobiler Datenverkehr auf Festnetzinfrastruktur abgeleitet wird

Die Mobilfunkbranche steht derzeit vor zwei wesentlichen Herausforderungen: Die Sprachumsätze schrumpfen rapide, nicht zuletzt verschärft durch die Wirtschaftskrise – gleichzeitig erfordert das explosionsartige Wachstum mobiler Datendienste potenziell hohe zusätzliche Netzausbauinvestitionen. Der neue Report „Mobiles Internet: Blessing or Curse?“ ist die neunte Ausgabe der jährlich gemeinsam  von Arthur D. Little und Exane BNP Paribas durchgeführten, europaweiten Studie zum Telekommunikationsmarkt. Sie untersucht, ob und zu welchen Bedingungen mobile Datendienste zu einer Stabilisierung der Umsätze der europäischen Mobilfunkbranche führen können. Ein weiteres Fokusthema ist, wie sich Netzbetreiber gegenüber Application Plattformen und Smartphone-Lieferanten positionieren sollten, um von der zunehmenden Nachfrage nach mobilen Datendiensten bestmöglich profitieren zu können. Die Studie basiert auf Interviews mit 87 Executives aus dem Telekommunikation/ Medien/ Technologie-Sektor in 12 Ländern und beinhaltet umfangreiche detaillierte Hintergrundanalysen. Eine der Hauptschlussfolgerungen ist, dass mobile Datendienste ab Ende 2010 zur Umsatzstabilisierung europäischer Mobilfunknetzbetreiber führen dürften. Haupttreiber für diese erfreuliche Entwicklung ist die starke Zunahme bei Smartphones – bis 2015 werden 60% aller verkauften Handys Smartphones sein. Die sehr hohen Subventionen für Smartphones üben aber hohen Druck auf die Margen der Mobilfunknetzbetreiber aus. Ein weiterer Treiber ist die stark zunehmende Nachfrage nach mobilen Breitbandzugangsdiensten via USB-Sticks und Datenkarten. Die Studie projiziert, dass Smartphones und Breitbanddienste zu einer Explosion des mobilen Datenverkehrs führen werden. Netzbetreiber müssen allerdings nicht sofort umfänglich in die neue LTE Technologie investieren – Upgrades mit HSPA+ und andere Maßnahmen reichen aus, um den zusätzlichen Investitionsbedarf (Capex) zu limitieren. Umsätze mit mobilen Datendiensten können rückläufige Sprachumsätze kompensieren Im Jahr 2009 reichte das Umsatzwachstum mit mobilen Datendiensten erstmals nicht mehr aus, um Rückgänge mit mobilen Sprachdiensten kompensieren zu können, in Folge gingen europaweit die Umsätze in der Mobilfunkindustrie um 2 Prozent zurück. 80% der Befragten Telekommanager erwarten auch zukünftig rückläufige Sprachumsätze, u.a. durch weitere Reduzierung der Zusammenschaltungs-entgelte durch die Regulierungsbehörden. Klaus von den Hoff, Director bei Arthur D. Little und weltweiter Leiter der Telekommunikations-Practice: "Der Umsatzzuwachs mit mobilen Datendiensten beschleunigt sich jedoch massiv. Wir erwarten einen Anstieg um 25% pro Jahr, so dass der Datenumsatz pro Einwohner von heute 1 Euro auf 4,5 Euro bis 2015 ansteigen dürfte. Das gegenwärtige Wachstum von Smartphones und von Breitbanddiensten in Europa bietet damit die Chance, diese Rückgänge kompensieren zu können." Angebot weiterer Smartphone-Marken zwingend, um Margendruck zu lindern Mobilfunkbetreiber wenden auch weiterhin hohe Subventionen für Smartphones auf und sollten Smartphones daher nur in Verbindung mit Verträgen für Datentarife vermarkten. Um die Höhe der Subventionen reduzieren zu können, sollten Mobilfunkbetreiber ein deutlich umfangreicheres Portfolio an Smartphones anbieten. Sie sollten nicht nur das iPhone, sondern verstärkt z.B. auch Android-basierte Smartphones anbieten. Damit könnten die durchschnittlichen Einkaufspreise für Smartphones sowie die Höhe der notwendigen Subventionen reduziert werden. Application Stores sind notwendig für Wachstum mobiler Datendienste – aber als Umsatzquelle für Mobilfunkbetreiber ungeeignet Smartphone Nutzer greifen immer mehr auf mobile Applikationen zurück, die sie von führenden Appstores wie z.B. Apples AppStore herunterladen. Allerdings sind die meisten der heruntergeladenen Anwendungen gratis. Die Studie erwartet daher, dass Applications für Mobilfunkanbieter nur rund vier Mrd. Euro Umsatz in 2012 generieren werden – dies entspricht lediglich drei Prozent der Einnahmen der Betreiber. Mobilfunker sollten daher verstärkt als "enabler" mobiler Application-Plattformen auftreten. So unterstützen sie die Entwicklung von Anwendungen und reduzieren gleichzeitig ihre Abhängigkeit von Apples AppStore. Ferner minimieren sie so notwendige Investitionen in eigenständige Entwicklungen von ApplicationStores. Jürgen Morath, Director und Experte für Content & Medien bei Arthur D. Little kommentiert: "Mobilfunknetzbetreiber sind der Gefahr ausgesetzt, dass Anwendungsanbieter sie zunehmend auf die Rolle eines reinen Netzbetreibers reduzieren. Um dieser Gefahr zu entgehen, entwickeln sie eigene Appstores, in denen sie exklusiv eigene Inhalte anbieten und Partnerschaften eingehen können." Mobiles Breitband: Komplementär zu Festnetzbreitbanddiensten Nur in wenigen Märkten wie z.B. in Österreich, Schweden und Portugal werden mobile Breitbandzugangsdienste als Ersatz für Festnetzbreitbanddienste via ADSL oder Kabel genutzt. In den meisten anderen europäischen Ländern werden Breitbandzugangsdienste, mittels USB-Sticks oder Datenkarten, als zusätzlicher Weg für den Zugang zum Internet genutzt. Christian Niegel, Principal in Arthur D. Littles Telekommunikations-Practice: “Mobilfunknetzbetreiber bieten zunehmend Subventionen für Notebooks an als Anreiz für den Abschluss eines Vertrages für mobile Breitbandzugangsdienste. Damit wird versucht, den Festnetzbreitbandzugang am heimischen PC zu ersetzen. Wir gehen davon aus, dass die aktuelle hohe Subventionspraxis auf Dauer nicht haltbar sein wird, da Subventionen aktuell z.T. bis zu 40% des gesamten Kundenwertes ausmachen.Zusätzlicher Investitionsbedarf in Netze kann dennoch limitiert werden Die Studie erwartet, dass der Datenverkehr in ihren Netzen bis 2015 sich um einen Faktor 32 vervielfacht, so dass die Netzkapazitäten im Prinzip erweitert werden müssen. Mobilfunkanbieter haben jedoch eine Reihe an Möglichkeiten, um das Ausmaß der notwendigen Netzausbauinvestitionen limitieren zu können:

  • Sie können zunächst in Network-upgrades mit neuen HSPA+ Versionen statt mit LTE investieren,
  • Sie können verstärkt auf Lösungen setzen, mobilen Datenverkehr über WiFi, ggf. auch über Femto-Cell Technologien in das Festnetz umzuleiten, und
  • Sie können deutlich intensiver als bisher Netzausbaukooperationen eingehen

Im Fazit dürfte die Quote Investitionen/Umsatz daher im europäischen Durchschnitt maximal von 10% auf 12% ansteigen – in Deutschland temporär etwas mehr aufgrund der anstehenden Ausbauinvestitionen für 800 MHz und 2.6 GHz Netze. Sonderkonjunktur durch die Vergabe der 'Digitalen Dividende' in Deutschland Die Gewinner der am 12. April gestarteten Auktion zur Vergabe von 800 MHz, 1.8, 2.0 und 2.6 GHz Frequenzen werden hunderte Millionen Euro in den Ausbau entsprechender Netze investieren. Diese Netze werden primär genutzt werden, um mobile Datendienste zu vermarkten. Die von der Studie europaweit erwartete Steigerung des Umsatzes mit mobilen Datendiensten dürfte daher in Deutschland besonders hoch ausfallen. Es wird zu einer "Sonderkonjunktur" von mobilen Internet- und Breitbandzugangsdiensten in Deutschland kommen. Die 800 MHz Netze werden zunächst für eine Abdeckung ländlicher Gebiete ohne jede Breitbandinfrastruktur und dann für eine großflächige Abdeckung von städtischen Gebieten und zur Verbesserung des Empfangs innerhalb von Gebäuden genutzt werden. 2.6 GHz Netze werden hingegen primär in den Städten ausgebaut werden, um mobile Breitbanddienste mit sehr hohen Downloadgeschwindigkeiten anbieten zu können. Arthur D. Little erwartet daher, dass neue Unternehmen und Unternehmenszusammenschlüsse entstehen werden, die Dienste direkt oder im Wholesale-Modell vertreiben. „Die hohe Nachfrage nach mobilen Datendiensten hat insbesondere in Deutschland das Potenzial, den Rückgang der Sprachumsätze zu kompensieren. Die aktuell laufende Mobilfunkauktion bietet den Mobilfunkanbietern eine einmalige Chance, von dieser Nachfrage ganz besonders zu profitieren und Deutschland zu einem der führenden Märkte für mobile Datenanwendungen in Europa zu entwickeln“, erklärt Klaus von den Hoff, weltweiter Leiter von Arthur D. Littles Geschäftsbereich Telecommunications, Information, Media and Electronics (TIME).