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Die Internetwirtschaft in Deutschland 2020-2025: Auswirkungen der Corona-Krise

Die Internetwirtschaft in Deutschland wächst 2019 - 2025 pro Jahr durchschnittlich mit 9,5%

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Insgesamt hat der Datenverkehr in Deutschland im Zuge der Corona-Krise bislang um ca. 10 % zugelegt. Das Internet zählt nun auch zur kritischen Infrastruktur für Bereiche wie etwa Home Office oder die Schulbildung. Der Sektor der Telekommunikationsinfrastruktur hat sich in der Krise als sicherer Hafen für Investoren erwiesen. Daher erwarten wir eine zunehmende Dynamik im Transaktions- und Beteiligungsmarkt sowie einen weiteren Ausbau digitaler Infrastrukturen in Deutschland“, so Lars Riegel, Partner bei Arthur D. Little.

Gemeinsam mit dem eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. hat Arthur D. Little die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Internetwirtschaft in Deutschland untersucht. Trotz des kurzfristigen Schocks überwiegen jedoch langfristig die positiven Effekte, vorausgesetzt dass die Wirtschaft noch im Jahr 2020 wieder weitestgehend hochfährt. In den vorab veröffentlichten Auszügen der Studie „Internetwirtschaft 2020-2025“, die alle fünf Jahre aktuelle Branchentrends und Wachstumsprognosen formuliert, haben wir die Auswirkungen und Entwicklungen in den einzelnen Segmenten untersucht.

Die Internetwirtschaft, von digitalen Infrastrukturen bis hin zur Applikationsebene in Anwenderbranchen, verzeichnet einen realen Wachstumsrückgang von 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Der generelle Wirtschaftseinbruch durch die aktuelle Corona-Krise beträgt laut Prognosen verschiedener Institute hingegen ca. 5 %.

Doch insgesamt wächst die Internetwirtschaft trotz des aktuellen Rückgangs bis 2025 um durchschnittlich sogar bis zu 9,5 % pro Jahr über alle Branchensegmente hinweg. In diese Berechnung fließt die Wertschöpfung der Internetwirtschaft aus den Anwenderindustrien wie Industrial IoT, Automotive oder Smart Industries u.v.a. mit ein.

Diese Perspektive zeigt die zunehmende Bedeutung der Branche eindrücklich. Der Digitalisierungsschub wird sich mittelfristig positiv auf viele Branchensegmente auswirken. Besonders beim Ausbau digitaler Infrastrukturen und der Implementierung digitaler Geschäftsmodelle sind Katalysatoreffekte zu erwarten.

Eine detaillierte Betrachtung in den einzelnen Segmenten stellt gegenläufige Effekte fest, die sowohl negativ als auch positiv auf die Geschäftsentwicklung wirken. In Summe ergeben sich aber Muster, die dazu führen, dass sich viele Bereiche von dem kurzfristig negativen „Schock“ rasch erholen werden – nur wenige Bereiche der Internetwirtschaft werden dauerhaft negativ von der Krise beeinträchtigt. Besonders nachhaltig profitieren werden Angebote in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Publishing sowie Public Cloud Services.

Die großen Player der Internetwirtschaft können dank der Skalierbarkeit ihrer Geschäftsmodelle aktuell besonders von den Krisenanforderungen profitieren. Die Anbieter digitaler Technologien und Services aus dem KMU-Umfeld müssen hingegen jetzt in Deutschland besondere Berücksichtigung durch die Politik erhalten. Jetzt heißt es gerade für den Mittelstand, seine Stärken selbstbewusst auszuspielen und auf Nähe und Verlässlichkeit zu setzen. Für die Anwenderbranchen gilt zudem ganz grundsätzlich: die Zeit der Technikskepsis ist vorbei. Es wird deutlich: die Digitalisierung ist überlebenswichtig für jedes Unternehmen und Geschäftsmodell.

Gemeinsam mit dem eco Verband untersucht Arthur D. Little seit 2008 regelmäßig gemeinsam die Entwicklungen der Internetwirtschaft in Deutschland. Die vorherige Studie aus dem Jahr 2015 hat die Größe des Wachstums der Internetwirtschaft im Jahr 2019 mit einer Genauigkeit von 95,5 % vorhergesagt. 

Die Vorabergebnisse der Studie „Internetwirtschaft 2020-2025“, sind unter: https://www.eco.de/studie-internetwirtschaft-20-25-corona-preprint/ kostenfrei zum Download verfügbar. 

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